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Gemäss Artikel 5 Landwirtschaftsgesetz (LwG, SR 910.1) wird mit den agrarpolitischen Massnahmen angestrebt, dass nachhaltig wirtschaftende und ökonomisch leistungsfähige Betriebe im Durchschnitt mehrerer Jahre Einkommen erzielen können, die mit jenen der übrigen erwerbstätigen Bevölkerung in der Region vergleichbar sind.

Die Beurteilung ist in der Verordnung über die Beurteilung der Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft (SR 919.118), Art. 3 bis 7, geregelt und erfolgt mit Hilfe zweier Kriterien. Eine sektorale Beurteilung basiert auf der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung (LGR), welche durch das Bundesamt für Statistik (BFS) mit Unterstützung des Sekretariats des Schweizer Bauernverbandes (SBV) erstellt wird.


Ergebnisse der landwirtschaftlichen Gesamtrechnung der Schweiz

Angaben zu laufenden Preisen, in Mio. Fr.2000/0220152016201712018220193
Erzeugung des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs10 69410 21310 30310 300 10 66910 980
- Vorleistungen6 1746 3736 3746 4286 5976 822
Bruttowertschöpfung
zu Herstellungspreisen
4 5203 8403 9293 8724 0724 159
- Abschreibungen1 9832 0241 9771 9612 0252 032
Nettowertschöpfung
zu Herstellungspreisen
2 5371 8171 9521 9112 0462 127
- sonstige Produktionsabgaben99161152145136129
+ sonstige Subventionen (produktunabhängige)2 4072 9322 9372 9452 9472 960
Faktoreinkommen4 8454 5884 737 4 7104 8574 957
- Arbeitnehmerentgelt1 1341 2841 3031 2751 3161 319
Nettobetriebsüberschuss/
Selbständigen Einkommen
3 7113 3033 4343 4353 5413 638
- (Gezahlte Pachten und Zinsen      
+ empfangene Zinsen)504456454458 458467
Nettounternehmenseinkommen4 3 2062 8482 9802 9773 0833 171

1  Halbdefinitiv, Stand 06.09.2019
2  Provisorisch, Stand 06.09.2019
3  Schätzung, 06.09.2019
4  wird in der Literatur und in der Eurostat-Methodik als Nettounternehmensgewinn bezeichnet
Die Zahlen werden auf- oder abgerundet, wodurch die Summe der Komponenten gegenüber der Totale oder Salden abweichen kann.
Quelle: BFS


Die Schätzung des landwirtschaftlichen Produktionswertes 2019 liegt mit 10,980 Milliarden Franken um 5,3 % über dem Dreijahresmittel 2016/18. Ein wechselhafter aber durchschnittlicher Frühling verzögerte teilweise das Wachstum der Kulturen, aber er beeinträchtigte die Erträge kaum. Nach dem trockenen Jahr 2018 erholten sich die Grasbestände gut und es war möglich, die Raufutterlager wieder zu füllen. Auch die Hitzeperiode in den Monaten Juni und Juli verzögerte die Entwicklung der Vegetation, aber sie hatte keine gravierende Folge auf die Erntemengen. Die Kulturen erreichten zwar keine Spitzenerträge, aber so war auch der Druck auf die Preise geringer. Die Tierproduktion war marktgerecht und konnte den Produktionswert gegenüber dem Vorjahr verbessern.

Die pflanzliche Produktion 2019 (4,577 Mrd. Fr.; inbegriffen produzierender Gartenbau) stieg gegenüber dem Vorjahr um 4,1 %. Die tierische Produktion lag um 2,2 % höher als 2018 und erreichte 5,183 Milliarden Franken. Die Vorleistungen sind der wichtigste Ausgabenposten. Die Ausgaben stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 3,4 % auf 6,822 Milliarden Franken. Eine wichtige Ursache für die Kostensteigerung sind die höheren Ausgaben für Futtermittel, da die Dürre 2018 die Preise nach oben trieb. Als Nettounternehmenseinkommen verblieben 3,171 Milliarden Franken, was 2,9 % über dem Vorjahreswert liegt.
 

Erzeugung des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs zu laufenden Herstellungspreisen


Landwirtschaftliche Gesamtrechnung zu laufenden Preisen


Die pflanzliche Produktion (4,577 Mrd. Fr.; inbegriffen produzierender Gartenbau) wird 2019 gegenüber dem Mittel der drei Vorjahre um 8,1 % höher geschätzt.

Die tierische Produktion mit 5,183 Milliarden Franken wird 2019 im Vergleich zum Durchschnitt der drei Vorjahre um 3,2 % höher eingeschätzt.

Die Erzeugung landwirtschaftlicher Dienstleistungen (778 Mio. Fr.) wird 2019 im Vergleich zum Durchschnitt der drei Vorjahre um 5,6 % höher geschätzt.

Der Wert der nicht trennbaren nichtlandwirtschaftlichen Nebentätigkeiten (442 Mio. Fr.) dürfte 2019 gegenüber dem Dreijahresmittel 2016/18 um 2,6 % steigen.

Die Ausgaben für Vorleistungen werden für 2019 auf 6,822 Milliarden. Franken veranschlagt, was 5,5 % über dem Dreijahresdurchschnitt 2016/18 liegt.

Die Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen (4,159 Mrd. Fr.) wird 2019 um 5,1 % höher eingeschätzt als im Dreijahresmittel 2016/18.

Als Nettounternehmenseinkommen verbleiben 3,171 Milliarden Franken, was 5,2 % über dem Dreijahresmittel 2016/18 liegt.

Conrad Widmer, BLW, Fachbereich Agrarpolitik, conrad.widmer@blw.admin.ch

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