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Dieselruss entsteht bei inhomogener Verbrennung in Motoren und wird zusammen mit den Abgasen ausgestossen. Die feinen Russpartikel sind ein wichtiger Teil des Feinstaubs, welcher mit einer Partikelgrösse von < 10 Mikrometer beim Einatmen in die Lunge eindringen und von dort in die Lymph- und Blutbahnen gelangen kann. Dieselruss enthält krebserregende Bestandteile und kann daher zum Risiko für die menschliche Gesundheit werden.

Ab dem Jahr 2002, d. h. mit dem Inkrafttreten der ersten EU-Emissionsstufen stellte sich ein deutlicher Rückgang der Dieselrussemissionen ein. Noch im Jahr 2000 verursachten die Baumaschinen ähnlich hohe Partikel-Emissionen wie die Landwirtschaftsmaschinen. Unter anderem durch die in der Luftreinhalte-Verordnung geforderte Partikelfilterpflicht (in Kraft ab 2009) wird die von den Baumaschinen ausgestossene Partikelmasse bis im Jahr 2020 um 90 % abnehmen (Modellschätzung). In der Landwirtschaft geht der Rückgang langsamer vor sich. Aufgrund von Modellschätzungen wird die Landwirtschaft mit 149 Tonnen Partikelmasse im Jahr 2020 die mit Abstand grösste Emissionsquelle von Dieselruss im Nonroad-Bereich sein (total: 233 t pro Jahr).

Für die nächsten Jahre rechnet das BAFU damit, dass die Menge und die Anzahl an ausgestossenen Partikeln sowohl insgesamt als auch in der Landwirtschaft weiter sinken werden. Dies vor allem deshalb, weil in der EU ab 2019/2020 für die Motoren aller Leistungsklassen die Abgasstufe EU-V gilt. Für die Einhaltung der damit verbundenen Grenzwerte sind Partikelfilter notwendig, da mit dieser Stufe nicht nur ein Grenzwert für die Partikelmasse, sondern auch für die Partikelanzahl in Kraft ist. Dies hat zur Folge, dass in die Schweiz importierte Maschinen der Stufe V standardmässig Partikelfilter eingebaut haben. Somit wird das allgemeine Umweltziel von maximal 100 Tonnen Dieselruss pro Jahr voraussichtlich im Jahr 2030 erreicht. Das Umweltziel für die Landwirtschaft von maximal 20 Tonnen Dieselruss pro Jahr wird schätzungsweise um das Jahr 2042 erreicht. Grund für die Verzögerung im landwirtschaftlichen Sektor ist die vergleichsweise tiefe Erneuerungsrate von etwa 2 % pro Jahr bei landwirtschaftlichen Maschinen im Vergleich zu den Erneuerungsraten von Maschinen in den anderen Sektoren.

Literatur

BAFU (2015) Energieverbrauch und Schadstoffemissionen des Nonroad-Sektors. Studie für die Jahre 1980 – 2050.

Christine Zundel, BLW, Fachbereich Agrarumweltsysteme und Nährstoffe,
christine.zundel@blw.admin.ch

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