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Produktionssystembeiträge werden für fünf verschiedene Programme gewährt. Mit einem gesamtbetrieblichen Beitrag wird die biologische Landwirtschaft gefördert, mit teilbetrieblichen Beiträgen werden die extensive Produktion von Getreide, Sonnenblumen, Eiweisserbsen, Ackerbohnen und Raps (Extenso) unterstützt. Im tierischen Bereich besteht die Förderung der graslandbasierten Milch- und Fleischproduktion (GMF) sowie zwei Programme zur Förderung des Tierwohls (Stallsysteme und Auslauf).

Eine Übersicht zur Verteilung einer Auswahl der Produktionssystembeiträge (Bio, Extenso, GMF) nach Kantonen und landwirtschaftlichen Zonen findet sich in folgender Tabelle.

Beitrag für die biologische Landwirtschaft

Ergänzend zu den am Markt erzielbaren Mehrerlösen aus dem biologischen Landbau fördert der Bund diese besonders naturnahe und umweltfreundliche Produktionsform. Beim biologischen Landbau wird auf chemisch-synthetisch hergestellte Produktionsmittel, wie Handelsdünger oder Pestizide, gänzlich verzichtet. Für Bio-Landwirtinnen und -Landwirte ist es besonders wichtig, die natürlichen Kreisläufe und Verfahren zu berücksichtigen sowie die Produktionsintensität dem örtlichen Standortpotenzial anzupassen. Die dabei erbrachten Leistungen werden vom Bund finanziert.

Um Beiträge zu erhalten, müssen die Bewirtschafter und Bewirtschafterinnen auf dem gesamten Betrieb die Anforderungen der Bio-Verordnung erfüllen. Ausnahmen von dieser Bedingung der Gesamtbetrieblichkeit bestehen für den Weinbau und für Obstanlagen und bei der schrittweisen Umstellung auf Biolandbau.

2018 umfasste der biologische Landbau 156 098 ha (Vorjahr 145 755 ha) und nahm somit um über 10 000 ha (+7 %) gegenüber dem Vorjahr zu. Die Zunahme der Vorjahre hat sich somit im Berichtjahr noch einmal leicht akzentuiert.

Insgesamt wurden 2018 für die Förderung des biologischen Landbaus gut 55 Millionen Franken ausbezahlt. Dies sind 5 Millionen Franken mehr als im Vorjahr. Dabei nahm die Zahl der Betriebe, die nach Richtlinien des Biolandbaus produzieren, wie im Vorjahr in allen drei Regionen zu.

In allen Regionen hat die durchschnittlich von Bio-Betrieben bewirtschaftete Fläche leicht zugenommen und entsprechend auch die durchschnittlichen DZ pro Betrieb.

Details zu den Zahlen für 2018 sind der folgenden Tabelle zu entnehmen:
 

Beitrag für biologische Landwirtschaft 2018

 EinheitTalregionHügelregionBergregionTotal
BetriebeAnzahl1 8311 6183 3656 814
Flächeha44 21333 24378 643156 098
Fläche pro Betriebha24.1520.5523.3722.91
Beitrag pro BetriebFr.15 2696 6764 8898 102
Total Beitrag1 000 Fr.27 95810 80116 45055 209

Quelle: BLW 


Regional variiert der Anteil von Bio-Betrieben weiterhin sehr stark. In den Kantonen LU, FR, SH, AI, VD und NE wird weniger als 10 % der Fläche nach den Richtlinien der biologischen Landwirtschaft bewirtschaftet. Der Kanton Genf ist mit einem Zuwachs von 2,2 %-Punkten (+ 222 ha) neu über dieser 10 %-Marke. Er liegt mit den Kantonen ZH, BE, SZ, SG, AG und TG in der Gruppe 10- 15 %. Diese Kantone befinden sich damit knapp unter dem Schweizer Durchschnitt von 15,7 %; fast genau in diesem Durchschnitt liegen UR, ZG und SO. Überdurchschnittliche Werte von 16–25 % Bioflächenanteil weisen die Kantone NW, BL, VS und AR auf. Spitzenreiter sind OW, GL und GR, die alle über einen Bioanteil von über 30 % verfügen. Der Kanton GR hat mit 64 % den mit Abstand höchsten Anteil biologisch bewirtschafteter Fläche. Alle Kantone, ausser AI, wiesen 2018 einen Zuwachs der biologisch bewirtschafteten Fläche auf.

Beitrag für graslandbasierte Milch- und Fleischproduktion

Weitere grundlegende Informationen zu den Beiträgen für graslandbasierte Milch- und Fleischproduktionsind zu finden unter www.blw.admin.ch > Instrumente > Direktzahlungen > Produktionssystembeiträge > Beitrag für graslandbasierte Milch- und Fleischproduktion

GMF wird mit 200 Franken je Hektare Grünfläche unterstützt.

Die Beteiligung und die ausbezahlten Beiträge in 2018 sind in der folgenden Tabelle ersichtlich.
 

Beiträge für GMF 2018

 EinheitTalregionHügelregionBergregionTotal oder
Durchschnitt
BetriebeAnzahl8 6779 28512 15430 116
Flächeha136 029165 521258 094559 643
Fläche pro Betriebha15,6817,8321,2418,58
Beitrag pro BetriebFr.3 0613 5274 2363 679
Total Beitrag1 000 Fr.26 55832 74751 486110 791

Quelle: BLW 


Die Beteiligung am GMF-Programm ist weiterhin auf einem hohen Niveau. Die durchschnittliche Beteiligung liegt bei ca. 3/4 der Grünlandfläche und bei ca. 2/3 der Betriebe. Im Vergleich zum Einführungsjahr (2014) haben sich 51 Betriebe (+1,7 %) zusätzlich für GMF angemeldet. Die Zunahme der beitragsberechtigten Fläche beträgt jedoch ca. 31 000 ha (+ 5,5 % im Vergleich zu 2014). Die GMF-Beiträge belaufen sich auf ca. 110,8 Millionen Franken (+ 5,9 % im Vergleich zu 2014).

In der Bergregion und bei den Biobetrieben ist eine weit überdurchschnittliche Beteiligung zu beobachten. Auch die Beteiligung bei den Mutterkuhbetrieben, den Schaf-, Ziegen- und Pferdebetrieben sowie Betrieben vom Typ anderes Rindvieh ist überdurchschnittlich hoch. Die Mehrheit der Betriebe erfüllte die Auflagen bereits vor der Einführung von GMF.

Im 2018 wurde der Bericht zur Evaluation des GMF-Programms veröffentlicht. Agroscope hatte im Auftrag des BLW die Auswirkungen des GMF-Programms im Rahmen einer Evaluation untersucht. Dafür wurden Buchhaltungsdaten der zentralen Auswertung (ZA) ausgewertet, sowie ca. 1000 Landwirte schriftlich befragt. Aufgrund vertiefter Analyse bei Milchviehbetrieben ergeben sich folgende Feststellungen: Die Hälfte bis zwei Drittel der GMF-Verkehrsmilchbetriebe erfüllte das Anforderungsniveau nicht im Voraus, weshalb bei diesem Betriebstyp entsprechende Fütterungsanpassungen notwendig wurden. So konnte gezeigt werden, dass beim Kraftfuttereinsatz in der Milchproduktion der Kraftfutteranteil von GMF-Betrieben leicht reduziert wurde. Konkret betrug der Kraftfutteranteil der GMF-Betriebe mit Milchvieh im Durchschnitt der Jahre 2014/2015 9,8 %. Ohne Wirkung des GMF-Programms hätte der Kraftfutteranteil derselben Betriebsgruppe im Durchschnitt bei 10,7 % gelegen. Der Grasanteil in der Futterration konnte durch das GMF-Programm dagegen um 1 % erhöht werden.
Insgesamt mag die effektive Wirkung des Programms geringer bzw. die Mitnahmeeffekte höher ausgefallen sein als bei der Einführung des Programms erhofft. Allerdings ist zu bemerken, dass sich in der Schweiz die Rindviehfütterung bereits durch einen relativ hohen Gras- bzw. geringen Kraftfutteranteil auszeichnet. Folglich liegt die Zielsetzung des GMF-Programms auch im Erhalten eines erwünschten Zustands bzw. eines hohen Grasanteils in der Ration.
Der Bericht zur Evaluation des GMF-Programms ist erhältlich unter blw.admin.ch > Instrumente > Direktzahlungen > Produktionssystembeiträge > Beitrag für graslandbasierte Milch- und Fleischproduktion.

Beitrag für extensive Produktion von Ackerkulturen (Extenso)

Der Extenso-Beitrag beträgt überall und für alle berechtigten Kulturen 400 Franken je Hektare.

Die Beteiligung und die ausbezahlten Beiträge im Jahr 2018 sind in folgender Tabelle ersichtlich:
 

Beiträge Extenso 2018

 EinheitTalregionHügelregionBergregionTotal
BetriebeAnzahl9 2144 35859014 189
Flächeha67 34319 2661 44588 055
Fläche pro Betriebha7,314,392,456,21
Beitrag pro BetriebFr.2 9241 7579802 482
Total Beitrag1 000 Fr.26 9377 70757835 222

Quelle: BLW 


Die Daten 2018 zum Extenso-Programm zeigen, dass die Anbaufläche im Vergleich zu 2014 um 9,5 % zugenommen hat. Die in 2018 nach den Extenso-Anforderungen angebaute Fläche beträgt gesamtschweizerisch 88 055 ha und hat sich im Vergleich zu 2014 um 8359 ha (2014: 79 696 ha) vergrössert. Dabei ist die Zunahme der angebauten Extenso-Fläche seit 2014 in der Talregion grösser (+11,4 %) als in den anderen Regionen. Auch zwischen den Kantonen ist die Zunahme unterschiedlich: In den Kantonen VD, VS und JU ist die Zunahme grösser als 15 %; in den Kantonen ZH, SG und AG beträgt sie weniger als 4 %. Die Anzahl der Betriebe, die sich am Extenso-Programm beteiligen, ist leicht rückläufig. Da gleichzeitig die durchschnittliche Fläche pro Betrieb zunimmt, haben die angebaute Fläche pro Betrieb (2014: 6,5 ha und 2018: 7,3 ha) und die durchschnittlichen Extenso-Beiträge pro Betrieb (2014: 2590.– Fr. pro Betrieb und 2018: 2924.– Fr. pro Betrieb) um etwa 11 % zugenommen.

Der Getreidebau macht weiterhin den grössten Anteil der Extenso-Kulturen aus. Der Anteil anderer Kulturen wie Raps, Sonnenblumen und Eiweisserbsen beträgt lediglich 15 %.

Die Gesamtbeitragssumme, die an Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter im Extenso-Programm ausbezahlt wurde, beträgt in 2018 ca. 35,2 Millionen Franken (2014: 31,8 Mio. Fr.).

RAUS-Programm 2018

Im Rahmen des Projektes «Administrative Vereinfachung» wurden die RAUS-Bestimmungen auf den 1. Januar 2018 neu gegliedert und gestrafft. Bestimmungen, welche bereits in der Tierschutzgesetzgebung geregelt sind, wurden aus den RAUS-Bestimmungen entfernt.

Der RAUS-Beitrag für Weidelämmer wurde aufgehoben. Die von den Landwirten gemeldeten Tierzahlen und die Einhaltung der Bestimmungen waren kaum kontrollierbar, da Weidelämmer oft auf anderen Betrieben gesömmert bzw. in Wanderherden gehalten werden. Ebenfalls aufgehoben wurde der RAUS-Beitrag für Kaninchen, da in dieser Haltungsform die Gesundheit der Tiere oft nicht gewährleistet werden konnte.

Neu werden Beiträge für Bisons und Hirsche ausgerichtet, wenn diesen eine wesentlich grössere Weidefläche zur Verfügung steht als von der Tierschutzverordnung vorgegeben ist.

Die RAUS-Ansätze blieben gleich hoch wie im Vorjahr.
 

RAUS-Ansätze 

TierkategorienFr./GVE
Über160 Tage alte Tiere der Rindergattung und Wasserbüffel, Tiere der Pferdegattung sowie über ein Jahr alte Tiere der Schaf- und der Ziegengattung190
Bis 160 Tage alte Tiere der Rindergattung und Wasserbüffel sowie nicht säugende Zuchtsauen370
Übrige Schweine ohne Saugferkel165
Brut- und Konsumeier produzierende Hennen und Hähne, Junghennen, Junghähne und Küken zur Eierproduktion, Mastpoulets und Truten290
Hirsche und Bisons80


Die Beteiligung und die ausgerichteten Beiträge für das Jahr 2018 sind in der folgenden Tabelle ersichtlich.
 

Beteiligung und Beiträge für RAUS 2018

 EinheitTalregionHügelregionBergregionTotal
BetriebeAnzahl12 73610 22411 71634 676
GVEAnzahl411 477296 912266 797975 186
GVE pro BetriebAnzahl32,3129,0422,7728,12
Beitrag pro BetriebFr. 6 4105 6834 4285 526
Total Beitrag1 000 Fr.81 64358 09851 875191 616

Quelle: BLW


Folgende Tabellen geben detaillierte Einblicke in die Beteiligung beim RAUS-Programm im 2018 und im Vorjahr.
 

Zahlen für 2018


Zahlen für 2017

BTS-Programm 2018

Wie beim RAUS-Programm wurden im Rahmen des Projektes «Administrative Vereinfachung» die BTS-Bestimmungen auf den 1. Januar 2018 neu gegliedert und gestrafft. Bestimmungen, welche bereits in der Tierschutzgesetzgebung geregelt sind, wurden aus den BTS-Bestimmungen entfernt. Die BTS-Ansätze je GVE blieben gleich hoch wie im Vorjahr.
 

BTS-Ansätze

TierkategorienFr./GVE
Über 160 Tage alte Tiere der Rindergattung und Wasserbüffel, über 900 Tage alte weibliche und kastrierte männliche Tiere der Pferdegattung und über ein Jahr alte weibliche Tiere der Ziegengattung90
Schweine ohne Zuchteber und ohne Saugferkel155
Brut- und Konsumeier produzierende Hennen und Hähne, Junghennen, Junghähne und Küken zur Eierproduktion, Mastpoulets und Truten sowie Kaninchen280


Die BTS-Beiträge für die über 900 Tage alten Hengste der Pferdegattung, für die über ein Jahr alten Böcke der Ziegengattung und für die Zuchteber wurden aufgehoben. Die Beteiligung war zu gering und die geforderte Gruppenhaltung von geschlechtsreifen männlichen Tieren ist mit hohen Risiken verbunden.

Die Beteiligung und die ausbezahlten BTS-Beiträge für 2018 sind in der folgenden Tabelle ersichtlich.
 

Beteiligung und Beiträge für BTS 2018

 EinheitTalregionHügelregionBergregionTotal
BetriebeAnzahl9 9216 9275 61122 459
GVEAnzahl376 076209 372126 935712 383
GVE pro BetriebAnzahl37,9130,2322,6231,72
Beitrag pro BetriebFr.4 7293 4912 2843 736
Total Beitrag1 000 Fr.46 91824 18312 81683 917

Quelle: BLW


Folgende Tabellen geben detaillierte Einblicke in die Beteiligung beim BTS-Programm im 2018 und im Vorjahr.
 

Zahlen für 2018


Zahlen für 2017


Eine Übersicht aller Tierwohlbeiträge nach Kantonen und landwirtschaftlichen Zonen findet sich in folgender Tabelle:

Stefan Schönenberger, BLW, Fachbereich Direktzahlungsprogramme, stefan.schoenenberger@blw.admin.ch

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