Ölsaaten
Produktion und Erträge
Die Schweizer Ölsaatenproduktion erfolgt auf der Basis von Rahmenverträgen, die zwischen der Produktion und der Verarbeitung (Ölwerke) geschlossen werden. Der Absatz der im Rahmen dieser Verträge festgelegten Mengen ist garantiert, da diese den Marktbedürfnissen entsprechen. Dank diesem System kann den Produzentinnen und Produzenten zudem der bestmögliche Preis angeboten werden. Nicht garantiert ist hingegen die Übernahme durch die Ölwerke von allfälligen (nicht vertraglich vereinbarten) Überschüssen.
Diese Rahmenverträge werden vom «Produktionspool Ölsaaten» des Schweizerischen Getreideproduzentenverbandes (SGPV) verwaltet, der zu zwei Dritteln durch die Produzentinnen und Produzenten und zu einem Drittel durch die Ölwerke finanziert wird. Die gezielte Unterstützung für den Anbau von Sonnenblumen und Soja steigert deren Rentabilität und trägt zum Erhalt der Vielfalt bei der Produktion und der Verarbeitung der Ölsaaten in der Schweiz bei.
Kernen- und Ölproduktion 2018
Rahmenvertrag (Kerne) | Zugeteilte Mengen | Kernen-produktion | Öl- produktion | Anteil Selbst- versorgung | |
Einheit | t | t | t | t | % |
Raps | 90 000 davon 30 000 HOLL | 91 120 | 77 478 | 28 666 | 87 |
Sonnenblumen | 18 000 davon 12 000 HO | 16 146 | 16 513 | 5614 | 8 |
Soja | 5 0001 | 4803 | 3740 | 486 | 22 |
¹ gehen ausschliesslich an die Futtermittelbranche
Quellen: swiss granum/SwissOlio/SGPV
Die Produktion von Sonnenblumen konnte dank der kontinuierlichen Erhöhung der Zuteilungen seit 2014 (von 12 700 t auf 16 146 t im Jahr 2018) und einem gleichbleibenden Rahmenvertrag von 18 000 Tonnen gesteigert werden und erreichte 90 % des Rahmenvertrags. Der Raps verzeichnete ein Nachfragewachstum, insbesondere für HOLL-Raps. Dementsprechend erhöhte sich der Rahmenvertrag von 80 000 t auf 90 000 t und die Zuteilungen um 17 000 t, nämlich von 73 000 t auf 91 000 t (101 % des Rahmenvertrags). Diese erfreuliche Entwicklung spiegelt insbesondere den Entscheid von Zweifel wider, importiertes Sonnenblumenöl durch inländisches HOLL‑Rapsöl zu ersetzen. Hier gilt es anzumerken, dass die Zuteilungen, die als Variable für Marktanpassungen dienen, für das Folgejahr jeweils bereits im Frühling vorgenommen werden, d. h. bevor der Ernteertrag für das Jahr bekannt ist. Somit kann die Branche nicht unmittelbar auf die Produktion Einfluss nehmen.
Landwirtschaftliche Nutzfläche
Produktion
Marktanteile und Importe
Seit 2014 geht der Konsum von Sonnenblumenöl langsam aber kontinuierlich zurück, sein Marktanteil sank von 35,5 % auf 31,7 %. Obwohl grösstenteils importiert, bleibt es das beliebteste Speiseöl der Schweiz. Mit 28,4 % Marktanteil verzeichnet das Rapsöl einen neuen Allzeitrekord. Auf dem dritten Podiumsplatz der meistkonsumierten Öle liegt das Palmöl, das sich bei 16 % zu stabilisieren scheint. Das Olivenöl, das ebenfalls einen stabilen Marktanteil aufweist (10 %), ergänzt dieses Trio. Bei den Sekundärölen ist die Verdoppelung des Marktanteils von Erdnussöl (1,4 % auf 3,2 %) zwischen 2014 und 2017 hervorzuheben. Der Gesamtkonsum von pflanzlichen Ölen stieg zwischen 2017 und 2018 um 4 % und betrug 96 693 t. Der Inlandanteil beläuft sich auf 35 %.
Quelle: SwissOlio
Aussenhandel
Arnaud de Loriol, BLW, Fachbereich Pflanzliche Produkte, arnaud.deloriol@blw.admin.ch
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